Seekrankheit ist genauso wie > Reisekrankheit eine Angst vor weitreichenden Veränderungen. Durch die Schaukelei wird unser Gefühl stark angesprochen. Die Unmenge von Wasser um uns herum erinnert uns an unsere Gefühle und an unser Unterbewußtsein. Die Psychologie bringt Unterbewußtsein, Gefühle und alte Erinnerungen aus dem Unbewußten immer mit Wasser in Verbindung. Seekrankheit ist ein Zeichen für unbewußte > Angst und Furcht, manchmal Todesangst.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn wir auf einem schwankenden Schiff den Naturgewalten ausgeliefert sind. Wer es gewohnt ist, die Kontrolle zu behalten, muß hier plötzlich loslassen. Wer seine Umwelt verstandesmäßig kontrolliert, kann hier nichts mehr erreichen. Er ist von anderen Menschen und von der Natur abhängig. Bei der Seekrankheit spielen oft alte, unbewußte Erinnerungen eine Rolle.
Nicht umsonst begeistern sich Führungskräfte fürs Segeln und für Motorjachten. Die erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem Meer festigt die Persönlichkeit. Wenn wir jemandem, der unter Seekrankheit zu leiden beginnt, eine Tätigkeit offerieren, die ihm wichtig erscheint, vergißt er seine Seekrankheit und fühlt sich wieder wohl. Er richtet dann seine Aufmerksamkeit von der inneren Verkrampfung und von der heftigen Bewegung auf eine aktuelle, wichtige Aufgabe. Aus diesem Grund kann ein gemeinsamer Segeltörn oder eine gemeinsame Fahrt auf einem Fischkutter bei bewegter See den Zusammenhalt in einem Arbeitsteam fördern.
