Der erste Gehirnteil, der sich bei uns entwickelt, ist der innerste Teil des sogenannten Großhirns. Dieser Strang ist die Verlängerung des Rückenmarks, das Stammhirn, auch Alt- oder Reptilhirn genannt. Dort ist der Sitz unserer Instinktreaktionen. Eine Instinkreaktion ist z. B. eine Aggression (Emotion) in Bezug auf ein Territorium: “Was ist mein Privatbereich?”
Von Instinkt spricht man bei reflexmäßig ablaufenden Reaktionen auf einen äußeren Reiz. Je nach der Art eines Lebewesens bezieht sich die Instinkt-Handlung auf einen bestimmten Reiz. Die Instinktreaktionen sind von Art zu Art verschieden. Die Fluchtreaktion bei einem Huhn sieht ganz anders aus, als die Fluchtreaktion eines Hundes. Die Hühner sind nicht sehr schnell. Wenn ein Raubtier kommt, flüchten sie buchstäblich durcheinander und in alle Richtungen. Das verwirrt den Gegner. Hunde versuchen sich erst zu wehren, und wenn es nicht geht, fliehen sie alle in eine Richtung, weil sie schnell sind. Das Rudel gibt ihnen eine gewisse Stärke. Hühner dagegen können gar nicht kämpfen. Sie können nur weglaufen. Indem sie alle durcheinander flattern, erzeugen sie ein Chaos, das oft den angreifenden Bussard verwirrt. Damit steigt die Chance, zu überleben.
Wenn wir unsere Instinkte durch die vielen Regelungen in unserer Gesellschaft unterdrücken, dann führt das zu psychosomatischen Erkrankungen aller Art. Im Grunde genommen ist Europa völlig überbevölkert, und nicht etwa Afrika oder China. Bei uns kommen doppelt so viele Menschen auf einen Quadratkilometer wie in China und dreimal so viele wie in Afrika! Dadurch werden sehr viele Regelungen notwendig. Diejenigen mit einem starken Selbsterhaltungstrieb erobern sich Machtpositionen und nutzen sie aus, um sich zu verwirklichen. Die breite Masse hat Glück, wenn sie überleben kann.
Instinkte: Lebenserhaltung (Kampf zur Verteidigung, Fluchtreaktionen, Essen, Trinken), Sex, Schutz der Nachkommen, Lernen (Experimentieren, neue Gebiete erforschen, um die anderen Aufgaben zu erfüllen), Schlaf, Erholung.
