Das bedeutet, bestimmte Energiereserven werden bereitgestellt, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Das vegetative Nervensystem bleibt in Bereitstellung für bestimmte Reaktionen, z. B. Aggression. Kommt es zu keiner Entladung, also zu der beabsichtigten Aktion, dann kann das zu vegetativer Dystonie führen. Vegetative Dystonie ist die wechselnde Bereitstellung diffuser Krankheitsbilder (z.B. Magenbeschwerden / Verdauungsbeschwerden / Migräne / Kopfschmerzen / Juckreiz). Noch einmal in anderen Worten: Wenn wir ein Problem haben, stellt unser Körper die Energie bereit, damit wir etwas unternehmen, um das Problem zu lösen. Wenn dann diese Energie nicht wie geplant eingesetzt werden kann, wird sie im Körper herumgeschoben und verursacht je nach der Natur des einzelnen Menschen unterschiedliche Krankheitssysptome.
Menschen in einem Angestelltenverhältnis, die in ihrem Beruf keine besondere Entscheidungsbefugnis haben, leiden oft unter diesen Bereitstellungskrankheiten. Sie können z. B. Aggressionen an keinen ihrer Arbeitskollegen weitergeben, weil sie eben untergeordnet sind. Anders verhält es sich mit dem Chef. Er kann explodieren, sich aufregen oder jemandem beschimpfen. Er findet einen Weg zur Entladung seiner Energie.
Ein schüchterner Mensch wird vielleicht dazu neigen sich regelmäßig zu betrinken, um seinen Kummer wegzuspülen. Ein aggressiv veranlagter Mann geht eher nach Hause und schlägt seine Frau oder die Kinder.
In jedem Fall, ob nun jemand “explodiert” oder nicht, ist Autogenes Training eine wertvolle Hilfe gegen die Bereitstellungskrankheiten. In jedem Fall werden die Spannungen gelöst, ohne daß es “zur Explosion” führen muß. Statt dessen treten beim AT körperliche Reaktionen auf: Gähnen, Magengeräusche, Muskelzucken, Zucken der Augenlider u.a. “Entladungen”. Das sind alles Reaktionen, bei denen überschüssige Spannungen verbraucht werden.