Die Beine zeigen an, ob ich in der Lage bin, mich vorwärts zu bewegen oder ob ich Angst davor habe, voranzukommen. Wiederum ist das rechte Bein der Außenwelt zugeordnet und berührt die Frage, ob ich meine Interessen vertreten kann. Das linke Bein betrifft mehr die Frage meiner gefühlsmäßigen Situation. Im Unterschied zu den Armen kommen Erkrankungen der Beine eher im Zusammenhang mit älteren Problemen auf. Wir finden also ein aktuelles Problem, das auf alten Problemen beruht. Wenn ein Mensch durch das Arbeitsleben ausgelaugt ist, dann treten Hüft- und Knieprobleme auf. Wenn ein Mensch seelisch müde wird, hat er Probleme, sich zu bücken. Wenn es einem Menschen an Demut mangelt, bekommt er Knie-Erkrankungen. Nicht von ungefähr beten die Menschen in allen Religionen auf den Knien.
Erkrankungen im Bereich der Knöchelgelenke haben stets auch etwas mit unseren Fortpflanzungsorganen zu tun. Die Reflexzonen der Geschlechtsorgane befinden sich seitlich der Knöchel.
Die Bewegungsfähigkeit der Beine wird vom > 1. Chakra gesteuert und steht mit unserem Überlebenstrieb in Zusammenhang. Das ist leicht zu verstehen: Wenn wir etwas zu essen brauchen, müssen wir uns wohl bewegen. Die Menschen waren ursprünglich Jäger und Sammler. Wenn wir uns vermehren wollen, neigen die Frauen eher zum weglaufen und ausweichen. Sie wollen wohl sehen, ob dieser Mann, der hinter ihnen her ist, sie erwischen kann. Das sind Naturtriebe, die immer noch in uns stecken.
Ebenso dienten die Beine der Flucht, denn in der Wildnis gab es mehr Gefahren, als friedvolle Stille. Von der Aktionsfähigkeit unserer Beine hing also die Nahrungssuche, die Fortpflanzung und das Überleben durch Flucht ab.
Aus spiritueller Sicht können wir sagen, daß der Mensch sich von einem kriechenden Tier aufgerichtet hat, bis jetzt nur noch sein Fuß auf der Erde läuft. Die Achse des Weltenrades ruht in unserem Knöchel. Alles, was hinauf in den Himmel wächst, ist schon mehr oder weniger durchgeistigt, vom großen Geist berührt, nur die Füße sind noch total erdverbunden.
Manche afrikanischen Negerstämme gehen sogar schon einen Schritt weiter in ihrer Entwicklung: Diese Menschen laufen auf den Zehen und tragen dabei noch schwere Lasten. Ihr ganzer Körper, ab den Fußballen des großen Zeh, ist vom Boden gelöst und mehr durchgeistigt als bei uns. Aus diesem Beispiel sehen wir, daß sich unsere Begriffe von Spiritualität oder Geist nicht an unserer Kultur und Technik orientieren dürfen. Diese Neger, z.B. die Massai, sind technologisch primitiv, aber in der Evolution sind sie uns bereits einen kleinen Schritt voraus, warum auch immer.
