Im April 1998 begannen wir die leerstehende Braquet, die sich nach 12 Jahren Abwesenheit in einem miserablen Zustand befand wieder aufzubauen und herzurichten. Ich begann Vorbereitungen zu treffen für den Bau der großen Energiepyramiden-Anlage, die 1999 errichtet werden sollte. Zuerst lief alles prima und ganz normal. Es gab eine Menge interessanter Ereignisse, die ich aber hier nicht erörtern will. Im Sommerurlaub 1998 hatte ich zum ersten Mal Visionen, daß mich ein kleiner Zwerg bedroht. Er erinnerte mich direkt an Rumpelstilzchen, so wie ich ihn mir als Kind vorgestellt hatte. Es war ein struppiger, bärtiger Zwerg. Die Träume wiederholten sich, vor allem, wenn ich unten auf der Wiese gewesen war, wo wir die große 9 m hohe Energiepyramide errichten wollten.
Im Verlauf der folgenden 3 Jahre kam es immer wieder zu derartigen Visionen. Der kleine knorrige Kerl, der mich bedrohte, wollte mir Angst machen, aber warum? Irgendwann ist es mir gelungen, mich in einem dieser Alpträume ganz auf ihn einzulassen. Ich konnte allen Ärger fallenlassen und voll in seine Gefühle hinein gehen, die er mir da suggerierte.
In dem Moment, wo aller Widerstand weg war, veränderte sich das Bild und nicht ich nahm Angstzustände wahr, sondern er selbst war es, der große Angst hatte! Er war eigentlich völlig machtlos und versuchte nur mich und meine Freunde vom Hof zu vertreiben. Aber warum?
In den folgenden Träumen konnte ich ihm immer näher kommen und stellte fest, daß er etwas vor uns verbergen wollte. Ich will es kurz machen. Der Gnom, der mich plagte, um mich zu vertreiben, war vor vielen tausend Jahren mit einem kleinen Raumschiff hier auf der Erde gestrandet. Beim Eintritt in die Atmosphäre war sein Raumschiff explodiert und der Rest war zusammen geschmolzen. Das einzige, was übrig blieb, war der beschädigte Kern seines Bordcomputers. Und der war gleich einer Bombe auf der Braquet tief in das weiche Kalkgestein eingeschlagen. Wenn meine Wahrnehmungen recht genau sind, dann steckt dort in etwa 200 m Tiefe das außerirdisches Fragment.
Er hat nichts von einer überlegenen Rasse. Er gehört zu einer Rasse, die technische interstellare Raumfahrt betreibt. Und vielleicht sind die mystischen Schmiede in den nordischen Sagen ebenfalls Überlebende oder Nachkommen von Mitgliedern dieser technisch begabten Rasse aus dem All.
Es gelang mir, ihm meine wahren Gefühle mitzuteilen. Wir würden nicht nach seinem Bordcomputer graben, wir würden seinen Schatz nicht bergen und entfernen. Wir wollten nur an dieser Stelle ein Denkmal errichten, weil sein Artefakt immer noch eine gewisse Energie hat und deshalb vielleicht die Leyline entstanden ist, die seit ewigen Zeiten durch diesen Landstrich verläuft.
Die letzten Bilder waren so klar, daß ich 2002 daran gegangen bin, um ein Abbild des Artefakts zu formen. Ich besorgte mir Zinn, machte eine Form aus Bienenwachs, goß diese Form in einen Block aus Gips ein, schmolz dann das Wachs heraus und konnte so meinen Zinnabdruck des Artefakts gießen. Wenn ich es richtig verstehe, dann sind die verschiedenen Bogen dafür da, daß sie in die verschiedenen Himmelsrichtungen laufen und sich irgendwie auch in der Zeit verankern. Mein Zinnguß ist zwar nur eine recht oberflächliche Darstellung, und doch hat mein Artefakt auch eine erstaunlich starke Wirkung. Wenn wir uns darauf konzentrieren, bekommen wir ein Gefühl von Veränderungen in Raum und Zeit.
Die Beschaffung des Zinns war eine Sache für sich. Als ich in der Metallindustrie nachfragte, sollten 20 kg 10.000 € kosten! Ich dachte, geht’s noch? Ich habe mich erst einmal entspannt und alles auf mich wirken lassen. Dann fiel mir ein, daß Elektroden für große Batterien aus Zinn sind. Ich telefonierte ein paarmal, und dann hatte ich reines Zinn als Schrott, 20 kg für 1000,- €, 9000 € gespart.
Nachdem ich hier in Deutschland den Zinnguß angefertigt hatte, gab es noch einmal einen geistigen Kontakt mit dem Zwerg. Er hatte sich Jahrtausende an dieses Artefakt gebunden gefühlt. Er war ja bei dem Unfall gestorben. Nur sein Geist schwirrte umher und konnte nicht loslassen. Menschen in früheren Epochen ist er als Dämon erschienen oder als düsterer Gott. Für mich war er zuerst ein böser Waldschrat, dann ein ängstliches Wesen.
Als ich sein Artefakt nachgebildet hatte, habe ich ihn irgendwie besänftigt. Er konnte endlich loslassen. Er verließ seinen Posten. Er war bereit, sich hier auf der Erde als Mensch zu inkarnieren. Schon kraß, Reinkarnationstherapie für einen Außerirdischen.